Advent und Weihnachten sind ganz besondere Zeiträume in denen Familien zusammenkommen. Die Tradition des Feierns und Schenkens wird in jedem Kreis von Familien und Freunden nach Ritualen zelebriert, in die jedes Familienmitglied auf seine eigene Art eingebunden ist. Den ganzen Dezember lang gibt es bestimmte Dinge, die jedes Jahr ähnlich sind. Der gemeinsame Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit Freunden, diverse Weihnachtsfeiern, das Plätzchenbacken mit den Kindern oder die gemeinsam verbrachten Adventssonntage. Jedes Jahr das gleiche – doch plötzlich ist alles anders. Jemand aus unserer Mitte fehlt. Die weihnachtliche Zeit, in der alle von Freude, Liebe und Besinnlichkeit sprechen, ist dann eine ganz besonders schlimme Zeit. Die Lücke, die der Verstorbene hinterlässt, wird hier ganz besonders deutlich. Er fehlt und das lässt sich nicht ignorieren.
Dazu kommt noch der Druck, zumindest nach außen hin „normal“ zu funktionieren, um niemanden zu belasten. Dabei wäre es gerade jetzt so wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören.
Manche wünschen sich, unter Menschen zu sein, andere möchten sich lieber zurückziehen und für sich bleiben. Viele besuchen den Verstorbenen an der Grabstelle und verweilen dort in stiller Erinnerung. Hier wird der Friedhof zu einem Ort der Begegnung mit Menschen gleicher Schicksale. Was auch immer Sie bevorzugen ist in Ordnung und es gibt keinen Grund, sich dafür zu rechtfertigen. Trauer ist individuell und jeder sollte sich die nötige Zeit nehmen, um den Schmerz zu verarbeiten – ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben.
Aus vielen Gesprächen wissen wir, wie viel einem Trauernden die bevorstehenden Feiertage abverlangen können. Deshalb bitten wir Sie: Achten Sie gut auf sich und Ihre Bedürfnisse. Tun Sie das, wonach Ihnen ist und wenn Sie im Kreis Ihrer Lieben die Wehmut und Traurigkeit übermannt, dann lassen Sie sie einfach zu. Denn Trauer kennt keinen Kalender.
Mit diesen Worten wünschen wir eine besinnliche Weihnachtszeit.