Ausnutzen der Sedimentation beim Sprengen

sprengen eines werksteins

Bei der Steinbearbeitung ist ein wichtiger Schritt das richtige Sprengen eines Werksteins.
Ein Steinmetz, welcher diesen Arbeitsschritt sicher beherrscht, ist in der Lage große Bossen zu entfernen ohne einen Schaden an dem zu bearbeitenden Reststück zu hinterlassen.
Eine weitreichende Arbeitserleichterung und Zeitersparnis ist folglich der Fall.

Jedoch kann das Sprengen auch große Schäden hervorrufen, wenn es falsch ausgeführt wird. Bei falschem Einsatz des Sprengeisens können die, durch den Sprengvorgang hervorgerufenen, Kräfte sich unkontrolliert verteilen und sogenannte ‚Bauern’ (ungewollte Vertiefungen in einer Fläche), Risse oder gar Steinspaltungen hervorbringen.
Um dies zu vermeiden müssen beim Sprengvorgang folgende Punkte beachtet werden.
1. Die Fläche, an der gesprengt wird, muss eben sein, da sich die Kraft im 90° Winkel im Stein verteilt.
2. Über dem Riss 2-3cm Abstand halten.
3. Eisen schräg anhalten, damit die Kraft nach oben weicht

sprengen eines werksteins

Weiterhin ist es beim Sprengen möglich größere Bossen, welche freistehend auf dem Werkstück hinterblieben sind, die Rissstellen, durch mehrmaliges, gezieltes ansetzen des Eisens, zu bestimmen und somit den gesamten Bossen restlos zu entfernen.
Dazu ist es notwendig zunächst um den Bossen eine ‚Sprenglinie’ zu erzeugen. Hierbei müssen mindestens zwei Seiten des Bossens freigelegt sein, damit von diesen der Bossen bearbeitet werden kann. Um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen muss das Sprengeisen zunächst mit der Sedimentation eingesetzt werden, wodurch die Sprengkraft möglichst weit in den Werkstein hineinziehen kann. Nachdem an der ersten Seite des Werkstücks gegen die Sedimentation gesprengt wurde, muss das Eisen um die Ecke geführt werden, sodass gegen die Sedimentation gesprengt wird. Dadurch wird ein möglichst gutes Sprengergebnis erzielt. Die Kraft wirkt zunächst weit in den Stein, da sie nicht durch Sedimentationsschichten gemindert wird, wodurch sich erste Risse im Inneren des Werksteins ergeben und durch das folgende –gegen die Sedimentation- Sprengen werden diese Risse weiter aufgetan und der Bossen löst sich in einem Stück.

sedimentationsrichtung

Es ist also zu erkennen, dass für ein erfolgreiches Sprengen viele Dinge beachtet werden müssen und sich eine große Arbeitsersparnis ergeben kann. Jedoch ist bei einer falschen Bearbeitung immer die Gefahr von auftretenden Fehlern am Werkstück.