Den Friedhof als Spiegelbild der Gesellschaft erfahren

Warendorf (ap). Bedeutende Heimatfreunde, allesamt Menschen, die sich um ihre Heimatstadt Warendorf verdient gemacht haben, standen am Sonntag im Mittelpunkt eines Friedhofsrundgangs mit der Heimatvereins-Vorsitzenden Mechtild Wolff.

„Der Friedhof ist ein Spiegelbild der Gesellschaft“, erläuterte Mechtild Wolff, die an engagierte Heimatfreunde wie Siegfried Schmieder, Hans Günter Winkler und Wilhelm Zuhorn erinnerte. Im besten Sinne sei ein Friedhof nicht nur ein Ort der Ruhe und des Friedens, sondern auch ein Ort lebendiger Erinnerungen an Angehörige und Freunde, aber auch an Menschen, die sich um die Entwicklung der Stadt verdient gemacht hätten.
So zum Beispiel Dr. Franz Rohleder, der nicht nur aus dem Stegreif druckreife Reden hätte halten können, „sondern ebenso über Jahrzehnte im Heimatverein aktiv gewesen ist.“

Einen großen Anteil habe er unter anderem beim Stadtjubiläum zum 750-jährigen Bestehen Warendorfs geleistet. Rohleder sei wie Eugenie Haunhorst, Dr. Franz Kroos und Wilhelm Veltman maßgeblich verantwortlich, „dass unsere Stadt nicht totsaniert wurde.“ Wilhelm Veltman, Spross aus der Dynastie des Apothekers Jodokus Veltman (Gründer der Hirschapotheke), sei unter anderem bekanntgeworden durch seine amüsanten Stadtrundgänge. Veltman habe 1980 zudem gemeinsam mit dem Heimatverein die Altstadtfreunde gegründet und unermüdlich „mit seiner freundlich direkten Art“ für den Erhalt der historischen Altstadt gekämpft. Sichtbare Zeichen hat unter anderem auch Eugenie Haunhorst, Mutter der Heimatvereins-Vorsitzenden Mechtild Wolff, hinterlassen. Haunhorst war eine der ersten Frauen im Rat der Stadt Warendorf, dem sie 23 Jahre angehörte, sowie die erste stellvertretende Bürgermeisterin.
Gegen den damaligen Trend kämpfte auch Eugenie Haunhorst für den Erhalt historischer Gebäude der Emsstadt. „Ein Kampf gegen Windmühlen“, wie Mechtild Wolff sagte. Bis zu ihrem Tod im hohen Alter von 103 Jahren habe sie sich für die Stadt interessiert.

Dieser Artikel stammt von „Die Glocke„.