Die Sommerpflanzen sind verblüht, die Sonne steht tief und jeden Morgen liegt silberner Reif auf den Halmen: Nun wird es Zeit, die Grabfläche für die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Während sich die Welt in gedämpfte Farben kleidet, kann das Grab mit den passenden Grabpflanzen für den Herbst würdig durch die neblig-trüben Tage leuchten.
Worauf kommt es bei der Bepflanzung an?
In den Herbstmonaten werden saisonale Grabpflanzen vollständig ausgetauscht – denn nun ist die Zeit für winterharte Sorten gekommen, die auch Minusgraden problemlos trotzen. Während der kurzen Tage der kalten Jahreszeit findet kein Pflanzenwachstum statt – daher können die Neuzugänge auf dem Grab von vornherein kuschelig nah aneinandergesetzt werden. Ist die Pflanzung abgeschlossen, gestaltet sich der weitere Pflegeaufwand problemlos: In den regenreichen Herbstmonaten ist Gießen nicht erforderlich, und auch auf eine Düngung kann verzichtet werden. Lediglich das fallende Laub sollte geharkt werden, um Bodendecker und Herbstblumen vor Fäulnis zu schützen.
Warmer Ausdruck in kalten Monaten
Die dunkle Jahreshälfte ist mit Begriffen wie Besinnlichkeit und Innenschau verbunden – und somit auch mit dem Gedenken an die Menschen, die uns bereits verlassen haben. Auf der Grabstätte findet eine Reduktion auf das Wesentliche statt: Wenige, aber wohl ausgewählte Pflanzen schmücken die Ruhestätte und sind in der Kombination mit Gestecken und Arrangements eine schöne Geste der Wertschätzung. Mit natürlichen Kränzen aus Nadelzweigen, Tannenzapfen, Moos und Hagebutten lässt sich die bleibende Verbindung zu den Verstorbenen auch im Herbst respektvoll ausdrücken; Grabkerzen senden dazu warme Lichtpunkte in die kälter werdenden Nächte.
Ideen für die Grabpflanzen im Herbst
Im Herbst wirkt eine Zusammenstellung verschiedener Blatt- und Blütenpflanzen auf der Grabfläche besonders harmonisch. Eine durchdachte Struktur in der Anordnung der Pflanzen eröffnet dabei von vornherein Räume für Kerzen und Gestecke.
Immergrüne Stauden hüllen die Grabfläche in ein bleibend grünes Kleid. Die herbstliche Magie der Purpurglöckchen liegt dabei in ihren Blättern: Dunkelrot auf der Blattoberseite, Grün auf der Unterseite, überzeugt die Pflanze mit ihrer Farbenpracht ebenso wie mit ihrer Winterhärte. Die Scheinbeere stimmt mit ihren feuerroten Früchten auf die adventlichen Winternächte ein – besonders in Kombination mit dem Silberblatt oder der Stacheldrahtpflanze, die als Strukturpflanzen helle Akzente in die Grabgestaltung einbringen.
Blütenpflanzen setzen dagegen zarte Farbtupfer zwischen den grünen Blattschmuck. Das Alpenveilchen verzaubert mit seinen filigranen Blüten und zarten Farben; je kleiner die Blüten, desto besser werden Minusgrade vertragen. Die Aster blüht jetzt erst richtig auf: Ihre beeindruckenden Blüten trotzen problemlos Temperaturen bis -20 °C. Auch die Knospenheide blüht über den ganzen Herbst hinweg – und steht damit im Kontext der Trauerfloristik für Treue und Beständigkeit.