Grablichter symbolisieren das Licht Gottes, welches Jenseits und Diesseits miteinander verbindet. In der Grabgestaltung ist das Anzünden von Grablichtern somit ein wichtiges Zeichen der Verbundenheit zwischen Hinterbliebenen und ihren verstorbenen Angehörigen.
Grablaternen: Ein Licht und seine Geschichte
Das Aufstellen von Grablichtern geht auf eine lange Tradition zurück. Bereits vor Jahrhunderten sollte das Anzünden einer Kerzenflamme die Seelen der Germanen durch das Totenreich leiten. Eine verwandte Bedeutung hatte das Grablicht in Mexiko und Südamerika, wo es den Geist der Verstorbenen zu den noch lebenden Angehörigen führen sollten. Auch im römischen Reich und im alten Ägypten waren Grablaternen ein integraler Teil der Trauerzeremonien.
Zünden Hinterbliebene heute am Grab ein Licht an, dann zeigen sie ihren Angehörigen damit, dass sie nicht allein im Dunkeln zurückgelassen werden. So werden Grableuchten und -laternen zu ausdrucksstarken Zeichen der tiefen Verbundenheit, der Zwiesprache und des Gedenkens. Im christlichen Sinne symbolisieren sie außerdem die Auferstehung, die Erlösung und das Ewige Licht.
Tröstliches Licht in der Dunkelheit
Insbesondere in den letzten Monaten des Jahres gedenken Hinterbliebene zum Volkstrauertag, zu Allerheiligen oder Allerseelen, zum Totensonntag und in der Adventszeit ihrer Verstorbenen – und machen die Friedhöfe zu hell erleuchteten Orten in kalten Winternächten.
Im Gegensatz zu den von rotem Glas umgebenen Grablichtern, die nach dem Ausbrennen entsorgt werden können, verbleibt eine Grablaterne dauerhaft auf der Grabstelle. Sie kann daher passend zum Grabstein und zur Grabgestaltung ausgewählt und über einen Sockel mit Erdanker fixiert werden. Die Gehäuse der Laternen sind oft kunstvoll gearbeitet und ergänzen damit auf ihre Weise einen stilvoll eingerichteten Gedenkplatz. Über einen Deckel oder eine kleine Tür kann eine Kerze oder ein anderes Leuchtmittel in die Laterne eingesetzt werden. Klassische Leuchtmittel sind weiße oder rote Grablichter aus langsam abbrennendem Paraffin oder Pflanzenöl mit einer Brenndauer von drei bis sieben Tagen. Mögliche Alternativen sind batteriebetriebene LED-Grableuchten oder solargespeiste Grablaternen, die bei Einbruch der Dunkelheit sanft von selbst anfangen zu leuchten.
Ein Licht ist immer auch ein Zeichen der Hoffnung. Es schenkt uns ein Gefühl der Geborgenheit, der Verbundenheit und der Wärme – auch über den Tod hinaus. Es zeigt uns: Unsere Angehörigen bleiben für immer unvergessen.