Die regelmäßige Grabpflege ist ein Ausdruck der Wertschätzung, Verbundenheit und der respektvollen Erinnerung. Wer selbst keine Zeit hat, die Pflege zu übernehmen, kann eine Friedhofsgärtnerei beauftragen. Doch mit welchen Kosten ist dabei zu rechnen?
Was bedeutet Grabpflege?
Die Grabpflege umfasst alle Arbeiten, die regelmäßig am Grab vorgenommen werden. Dazu gehört beispielsweise die Reinigung, die Unkrautbeseitigung, das Kultivieren der Bepflanzung sowie das Gießen, Düngen und Schneiden. Auch die individuelle Gestaltung der Grabstätte mit zierenden Grabpflanzen gehört dazu.
Wer besorgt die Grabpflege?
Die Nutzungsberechtigten der Grabstätte sind für die Grabpflege zuständig – also beispielsweise die Erben des Verstorbenen. Auf Wunsch kann dieses Nutzungsrecht an Dritte weitergegeben werden. Eine Friedhofsgärtnerei übernimmt dann die Rechte und Pflichten der Grabpflege professionell und auf Basis ihrer langjährigen Erfahrung: Die Gärtnerei führt die Gestaltung der Grabfläche vorschriftsgemäß durch und sorgt für eine ansprechende saisonale Pflanzenauswahl. Die vereinbarte Entlohnung für eine solche Dauergrabpflege wird im Voraus entrichtet – beispielsweise an eine Treuhandstelle, die die Zahlungen verwaltet und die Arbeit der Gärtnerei kontrolliert. Die Höhe der Zahlung richtet sich unter anderem nach der Nutzungsdauer der Grabfläche, der Grabart, dem Standort, dem vereinbarten Leistungsumfang und der Grabgröße.
Alternativ kann die Grabstelle natürlich auch in Eigenregie gestaltet werden. Damit ist zwar ein gewisser Aufwand verbunden, doch mit einer von vornherein pflegeleicht angelegten Grabgestaltung (Link: „Wie geht man bei der Planung pflegeleichter Gräber vor?“, Text vom Mai 2021) können die Kosten überschaubar gehalten werden.
Wie wird die Grabpflege vorgenommen?
Im Zuge der Beisetzung werden Kränze und Blumen auf das frisch ausgehobene Grab gelegt. Nach etwa sechs Wochen sollten diese Zeichen der Wertschätzung entfernt und die Ersteinrichtung der Grabstätte organisiert werden. Das Grab wird hierzu eingeebnet und mit einer ersten Pflanzenauswahl geschmückt. Diese provisorische Grabanlage kostet rund 70 Euro bei einem Urnenreihengrab; bei einem Erdreihengrab sind mit 250 Euro zu rechnen; die Ersteinrichtung eines Erdwahlgrab kostet rund 450 Euro.
Nach frühestens 6 Monaten kann eine erste dauerhafte Grabanlage gestaltet werden – denn das Erdreich muss sich erst noch setzen. Der entstandene Höhenunterschied („Senkschaden“) wird mit humusreicher Erde ausgeglichen und anschließend mit dauerhaften Grabpflanzen besetzt. Je nach Pflanzenwahl, Pflanzungsdichte und Grabgröße betragen die Kosten hierfür rund 250 bis 1.300 Euro. Nach rund 5 bis 10 Jahren ist ein erneuter Senkschaden zu verzeichnen, sodass die Bepflanzung erneuert werden muss.
Somit ergibt sich folgende Kostenübersicht als Richtschnur:
- Anlage des Grabes: 350 – 1800 Euro
- Pflege: 50 – 95 Euro jährlich
- Saisonale Bepflanzung: 90 – 120 Euro jährlich
- Gedenkschmuck: 70 – 100 Euro jährlich
- Dauergrabpflege: 3.500 – 8.750 Euro je nach Grabgröße und Vertragslaufzeit