Im Rahmen einer feierlichen Stunde wurden vor vielen Gästen im Warendorfer Rathaus dem Bildhauer Wolfgang Budde und dem Pfarrer Walter Suwelak die Wilhelm-Zuhorn-Plakette verliehen.
Die Auszeichnung
Die Auszeichnung ist nach dem Gründer des Heimatvereins und verdienstvollen Geschichtsschreiber der Warendorfer Kirchengeschichte benannt. In den Jahren 1919 und 1922 schaffte Wilhelm Zuhorn den Grundstock der Geschichtsschreibung der Stadt Warendorf. Der Heimatverein Warendorf ehrt hiermit Persönlichkeiten, welche sich im Bereich der Heimat- und Kulturpflege verdient gemacht haben. Erstmals im Jahr 1977 wurde die Plakette verliehen. Zu den mittlerweile zehn Preisträgern zählen sowohl Persönlichkeiten deren Wirken sich auf den heimischen Raum fokussierten, als auch Menschen die im internationalen Rampenlicht den Begriff von Heimat prägten. Genannt sei hier Paul Spiegel, dem ehemaligen Präsidenten des Zentralrates der Juden. Trotz der schlimmen Erfahrungen in der NS Zeit, war er seiner Heimatstadt Warendorf verbunden.
Wolfgang Budde als Ideengeber und Stifter
Wolfgang Budde wurde als Ideengeber und Stifter zahlreicher Skulpturen aus unterschiedlichen Gesteinsmaterialien, welche an vielen Stellen der Stadt ihren Reiz entfalten, ausgezeichnet.
„Verdienste zu belohnen sollte nicht vergessen werden. Gerade die, die von lokaler Bedeutung sind, sollten durch eine Würdigung in die Annalen eingehen“, erzählte Mechthild Wolf, Vorsitzende des Heimatvereins, bevor Norbert Funken die Laudatio auf den zu Ehrenden hielt.
Herr Funken widmete den „Steinen, die Budde zum Leben und Blühen erweckt“, eine regelrechte Hommage. „Er wusste schon früh, dass man aus Stein etwas machen kann. Seine 13 Skulpturen beleben das Warendorfer Stadtbild. Sie sind nicht nur dekorativ, sondern regen den Betrachter auch zum Nachdenken an“, betonte der Laudator. Ein Beispiel sei die Stele mit der engelsgleichen Putte, die einen Pferdefuß hat. „Es ist keine Glorifizierung der Vergangenheit – aber eine verpflichtende Erinnerung“, bemerkte Norbert Funken. Auch die Sandsteinsäule am Kreisel und viele weitere Objekte im Emspark stammen aus der Werkstatt Buddes. „Danke für die Spur der Steine“, sagte der ehemalige Heimatvereinsvorsitzende.
Auch Bürgermeister Axel Linke betonte die Bedeutung der Arbeiten beider Preisträger und würdigte diese im Namen der Stadt Warendorf durch einen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt.
Mehr zufällig aber dennoch erwähnenswert ist die Tatsache, dass Wolfgang Budde als Kind auf der Brünebrede, in unmittelbarer Nachbarschaft des Wohnhauses von Wilhelm Zuhorn, aufwuchs; allerdings erst 40 Jahre nach dem Tode Wilhelm Zuhorns.
So klein, verbunden und nah ist Heimat.