Bestatter darf sich erst einmal jeder nennen, denn für den Berufsstand des Bestatters gibt es keine gesetzliche Regelung. Dennoch ist ein Bestatter heute viel mehr, als der Begriff des Totengräbers erahnen lässt. Die Bestattungsbranche boomt und gestorben wird immer – so viel steht fest. Was treibt einen dazu, Bestatter zu werden? Der Umgang mit dem Tod? Ein Thema, das der Nicht-Bestatter aus seinem Alltag am liebsten verbannen möchte.
Bestatter – für manche ein Traumberuf
Liegt hier der Reiz? Es gibt vieles, was ein Bestatter wissen muss, angefangen von Inhalten der Friedhofs- und Bestattungssatzung bis hin zur Warenkunde. Das sorgfältige Auswählen von Särgen, Urnen und Trauerwäsche inbegriffen.
Über die organisatorischen und administrativen Aufgaben hinaus, ist die ständige Konfrontation mit dem Tod, eine der größten Herausforderungen der sich ein Bestatter stellen muss. Der Tod findet in unserer Gesellschaft nur wenig Raum, wohingegen ein Bestatter Raum schafft für den Tod. Der Bestatter gehört zu jenen, die wir meiden, denn wir wissen, er ist greifbar und real. Verglichen mit dem Tod, den wir als solchen nicht begreifen und erst dann wahrnehmen, wenn er in den eigenen Reihen Platz nimmt. Hier greift das wahre Handwerk des Bestatters. Er ist nicht mehr nur Bestatter im klassischen Sinne, sondern mit weit schwierigeren Aufgaben betraut und begleitet uns als Psychologe, Seelsorger und Trauerhelfer – rund um die Uhr.