Weltraumbestattung – Die verschiedenen Bestattungsarten
Es gibt vieles, dass Menschen zu ihren Lebzeiten Halt, Orientierung, Kraft und Richtung geben kann. Sei es der persönliche Glaube, die Spiritualität, die Verbundenheit zur Heimat. Vielleicht glauben Sie an die Kraft des Universums? Wir stellen Ihnen heute die Weltraumbestattung als Bestattungsform für alle Sternengucker, Unendlichkeitsfaszinierten und Raumfahrtenthusiasten vor.
Was ist eine Weltraumbestattung?
Die Weltraumbestattung ist im Jahr 1997 erstmals ermöglicht worden und war zunächst nur für Raumfahrtpioniere gedacht. Der kreative Kopf hinter der legendären „Star Trek“- Reihe Gene Roddenberry wurde als erster Mensch im Weltall bestattet. Heutzutage steht die Bestattungsart allen Interessierten offen; allerdings ist sie mit einigen Hürden verbunden.
So setzt die Weltraumbestattung zunächst die Kremation des Verstorbenen voraus. Nach der Einäscherung kann ein Teil der Asche von einer Raketenstartbasis aus in den Weltraum gesandt werden. Dies ist bislang allerdings nur in Russland und den USA möglich und gestattet, sodass eine Überführung der Asche ins Ausland erforderlich ist.
Wie läuft eine Weltraumbestattung ab?
Es ist anspruchsvoll, jedwede Fracht in den Weltraum zu transportieren. Daher finden bei der Weltraumbestattung keine herkömmlichen Urnen Verwendung, sondern daumengroße Mikrokapseln, in denen maximal 7 Gramm Asche Platz finden. Gemeinsam mit anderen Kapseln wird die Asche dann als sogenannte „Beifracht“ mit einer Rakete ins Weltall geschickt, die Satelliten ausbringt. An der entsprechenden Position im All angelangt, öffnet sich der Behälter und die Mikrokapseln werden der ewigen Schwerelosigkeit übergeben.
Der auf der Erde verbliebene Anteil der Asche kann nach eigenen Wünschen beigesetzt werden.
Welche Formen der Weltraumbestattung werden angeboten?
Bei der suborbitalen Weltraumbestattung tritt die Asche des Verstorbenen eine Reise bis zu 100 Kilometer hoch in die Erdatmosphäre an. Dort aus der Rakete entlassen, fällt sie mit einem Fallschirm sanft zurück auf die Erde.
Bei der orbitalen Weltraumbestattung reist die Kremationsasche bis in eine niedrige Erdumlaufbahn. Nach einiger Zeit tritt sie, einer Sternschnuppe gleich, in die Erdatmosphäre ein und verglüht.
Für eine Mondbestattung wird die Asche des Verstorbenen ins Weltall geschickt und landet nach mehreren Tagen auf der Mondoberfläche. Bislang wurde diese Bestattungsform erst einmal durchgeführt, für einen US-amerikanische Astronom.
Soll die Kapsel dem Weltall übergeben werden, ohne wieder zur Erde zurückzukehren, so ist dies als sehr exklusive Variante einer Weltraumbestattung ebenfalls möglich.
Können Angehörige an der Weltraumbestattung teilnehmen?
Mit einer besonderen Genehmigung können bis zu 4 Personen beim Raketenstart anwesend sein. Es ist daher in den meisten Fällen sinnvoll, bereits im Vorfeld eine Trauerfeier zur respektvollen Abschiednahme anzusetzen.
Für Hinterbliebene kann jedoch nicht nur der würdevolle Abschied am Tag der Bestattung heilsam und tröstend sein; auch die regelmäßigen Besuche an einer Gedenk- oder Trauerstätte sind für die Trauerarbeit oft sehr wichtig. Wird der Anteil der auf der Erde verbliebenen Asche in einem Urnengrab beigesetzt, müssen Angehörige nicht auf diesen wichtigen Erinnerungsort verzichten.