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Friedhofsarten

In Deutschland können Sie selbst bestimmen, wie und auf welchem Friedhof Sie Ihre letzte Ruhe finden möchten. Die deutsche Friedhofskultur ist vielfältig und aufgeschlossen – nehmen Sie sich die Zeit, Klarheit über Ihre Wünsche und Vorstellungen zu gewinnen und auch die Bedürfnisse Ihrer Angehörigen zu erfragen. Bei der Wahl der Ruhestätte können beispielsweise der nötige Pflegeaufwand, die Ortsbindung, die atmosphärische Anmutung, die Bestattungsform oder auch religiöse Werte eine Rolle spielen – wir geben Ihnen Orientierung.

Grundsätzliches: Städtische und kirchliche Friedhöfe

Städtische Friedhöfe fallen unter die Zuständigkeit der Kommunalverwaltungen und werden von entsprechenden Friedhofsverwaltungen geführt – die jeweiligen Friedhofs- und Bestattungsgesetze variieren je nach Bundesland. Christliche Friedhöfe unterstehen dagegen der kirchlichen Gemeinde und finanzieren sich durch Friedhofsgebühren. Auch konfessionslose Bestattungen sind hier durchaus möglich; lediglich anonyme Bestattungen werden üblicherweise nicht angeboten. Auch jüdische, islamische und buddhistische Friedhöfe sowie Ehrenfriedhöfe für gefallene Soldaten sind in der deutschen Friedhofskultur vertreten.

Friedhofsarten: Park-, Dorf-, Alleenquartier- und Waldfriedhof

Der Parkfriedhof ist in seiner idyllischen Gestaltung den englischen Landschaftsgärten entlehnt. Seine locker angelegten Grablagen werden mit Wasserflächen, malerischen Hügeln, üppigen Waldstücken und weiten Freiflächen ergänzt. Parkfriedhöfe laden somit zu kontemplativen Spaziergängen ein und halten auf diese Weise eine natürliche Verbindung zwischen Trauernden und Ruhesuchenden.

Die ältesten erhaltenen Dorffriedhöfe bzw. Kirchfriedhöfe wurden bereits im Spätmittelalter angelegt und gruppieren sich um Dorfkirchen oder Kapellen. Dorffriedhöfe zeichnen sich durch ihre geringe Größe, ihr gepflegtes Erscheinungsbild und ihre beschauliche Atmosphäre aus. Aber: Beim Erwerb der Grabnutzungsrechte können Mitglieder der Kirchengemeinde oder Bewohner des entsprechenden Dorfes vorgezogen werden.

Auch Waldfriedhöfe unterliegen den Friedhofsbestimmungen. Obwohl hier also auch klassische Erdbestattungen mit allen üblichen Gestaltungsmöglichkeiten vorgenommen werden, ist beispielsweise das Aufstellen eines Grabsteins bei einer Baumbestattung nicht möglich. Dieser Friedhof wirkt naturbelassen, idyllisch und unstrukturiert. Die Belegungsdichte richtet sich nach dem natürlich vorhandenen Baumbestand.

Alleequartierfriedhöfe verdanken ihr klar strukturiertes Erscheinungsbild den von Alleebäumen gesäumten Hauptwegen. Kleinere Wege führen wiederum zu Quartieren mit geometrisch angelegten Grabstätten. Hier ist eine besonders hohe Belegungsdichte möglich, während das Erscheinungsbild stets ruhig und geordnet bleibt.

Alternative Bestattungsformen

In einem Bestattungswald ist eine Beisetzung auch außerhalb des Friedhofs möglich: In einer rechtlich festgelegten, natürlichen Waldfläche werden die Grabstellen lediglich durch eine kleine Plakette namentlich gekennzeichnet. Hier werden ausschließlich biologisch abbaubare Urnen bestattet; der Beisetzungsort bleibt zwingend naturbelassen. Auch eine Seebestattung ist möglich: In einer speziell gefertigten Urne wird die Asche des Verstorbenen von Bord eines Schiffes dem Meer übergeben; Angehörige erhalten eine Seekarte mit der genauen Beisetzungsposition und können diese bei speziellen Erinnerungsfahrten besuchen.

Der Friedhof – Ein Ort des Abschieds

Für die Hinterbliebenen ist die Erinnerung an einen geliebten Menschen allgegenwärtig: Der unsagbare Verlust bleibt in jeder Sekunde spürbar und ist in seiner Gänze dennoch unvorstellbar. An der Begräbnisstätte des Verstorbenen kann der Tod jedoch einen Teil seiner Unwirklichkeit verlieren. Am Grab wird fühlbar: Hier wurde der geliebte Mensch der Erde übergeben, hier müssen wir loslassen. Friedhöfe sind daher als Stätten der Stille und Besinnung konzipiert, die Raum zur Begegnung ebenso wie zur Einkehr lassen. Der Besuch an der Begräbnisstätte kann die Unwiderruflichkeit des Todes begreifbar werden lassen – indem wir hier zur Ruhe kommen, trauern und Zwiesprache halten.

Ein Ort mit langer Geschichte

Der christlich angelegte Friedhof blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Erdbestattung gelangte im Jahr 391 mit der Anerkennung des Christentums in kirchliche Verantwortung. Die geweihten mittelalterlichen Kirchhöfe („Coemeterium“, z. dt. Ruhestätte) wurden von Mauern umschlossen, die den Raum der Toten von dem der Lebenden abgrenzten. Die Bestattung selbst fand in der nahen Umgebung von Reliquien statt, um die Auferstehung der Verstorbenen von den Toten zu ermöglichen. Die im 16. Jahrhundert aufkommende Reformation lehnte allerdings die Verehrung von Reliquien ab und empfahl stattdessen einen schlichten „Gottesacker“ außerhalb der Stadt. Doch auch die reformierte Bestattung konzentrierte sich auf die Verkündigung der Auferstehung, als Hoffnung und Trost für die Hinterbliebenen. Im 20. Jahrhundert sollte dagegen die Gleichheit aller Menschen auch über den Tod hinaus verdeutlicht werden – die Grabzeichen wurden entsprechend vereinheitlicht. Am Ende des 20. Jahrhunderts verändert sich die Friedhofsgestaltung noch einmal grundlegend: Begräbnisstätten sind heute individualisierbare Orte des persönlichen Abschieds.

Grabgestaltung als Trauerhilfe

Das liebevolle Gestalten der Grabstätte kann für die Hinterbliebenen ein tröstlicher Prozess sein. Mit der Frage, was dem Verstorbenen gefallen würde, nähern wir uns der unfassbaren Situation und kommen dem geliebten Menschen noch einmal nahe. Das Abschiednehmen wird zur aktiven Handlung. Wir machen uns bewusst: Hier liegt der Mensch begraben, den wir kannten und liebten – und so soll seine letzte Ruhestätte aussehen.

Den Friedhof als Spiegelbild der Gesellschaft erfahren

Warendorf (ap). Bedeutende Heimatfreunde, allesamt Menschen, die sich um ihre Heimatstadt Warendorf verdient gemacht haben, standen am Sonntag im Mittelpunkt eines Friedhofsrundgangs mit der Heimatvereins-Vorsitzenden Mechtild Wolff.

„Der Friedhof ist ein Spiegelbild der Gesellschaft“, erläuterte Mechtild Wolff, die an engagierte Heimatfreunde wie Siegfried Schmieder, Hans Günter Winkler und Wilhelm Zuhorn erinnerte. Im besten Sinne sei ein Friedhof nicht nur ein Ort der Ruhe und des Friedens, sondern auch ein Ort lebendiger Erinnerungen an Angehörige und Freunde, aber auch an Menschen, die sich um die Entwicklung der Stadt verdient gemacht hätten.
So zum Beispiel Dr. Franz Rohleder, der nicht nur aus dem Stegreif druckreife Reden hätte halten können, „sondern ebenso über Jahrzehnte im Heimatverein aktiv gewesen ist.“

Einen großen Anteil habe er unter anderem beim Stadtjubiläum zum 750-jährigen Bestehen Warendorfs geleistet. Rohleder sei wie Eugenie Haunhorst, Dr. Franz Kroos und Wilhelm Veltman maßgeblich verantwortlich, „dass unsere Stadt nicht totsaniert wurde.“ Wilhelm Veltman, Spross aus der Dynastie des Apothekers Jodokus Veltman (Gründer der Hirschapotheke), sei unter anderem bekanntgeworden durch seine amüsanten Stadtrundgänge. Veltman habe 1980 zudem gemeinsam mit dem Heimatverein die Altstadtfreunde gegründet und unermüdlich „mit seiner freundlich direkten Art“ für den Erhalt der historischen Altstadt gekämpft. Sichtbare Zeichen hat unter anderem auch Eugenie Haunhorst, Mutter der Heimatvereins-Vorsitzenden Mechtild Wolff, hinterlassen. Haunhorst war eine der ersten Frauen im Rat der Stadt Warendorf, dem sie 23 Jahre angehörte, sowie die erste stellvertretende Bürgermeisterin.
Gegen den damaligen Trend kämpfte auch Eugenie Haunhorst für den Erhalt historischer Gebäude der Emsstadt. „Ein Kampf gegen Windmühlen“, wie Mechtild Wolff sagte. Bis zu ihrem Tod im hohen Alter von 103 Jahren habe sie sich für die Stadt interessiert.

Dieser Artikel stammt von „Die Glocke„.

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